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"Rote Straße"
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Diskussionsveranstaltung
Kapitalismus und Sozialstaat – eine Kritik
Donnerstag, 28.11.2019, 18:00 Uhr
Raum 1.108, Verfügungsgebäude (VG), Zentralcampus der Uni Göttingen
In der deutschen Öffentlichkeit, der Schule und den Sozialwissenschaften ist man durchweg stolz auf den im internationalen Vergleich gut ausgebauten Sozialstaat.
Kapitalismus gilt in Deutschland deshalb auch als überwunden und heißt „soziale Marktwirtschaft“.
Wenn sich angesichts steigender Armuts-zahlen und Ähnlichem kritische Stimmen erheben, fordern diese meist, den „heutigen neoliberalen Ungeist“ wieder umzukehren zugunsten der früher so bewährten sozial-partnerschaftlichen Harmonie.
Im Vortrag sollen diese populären Annahmen kritisiert werden. Er beschäftigt sich damit
- was Kapitalismus überhaupt ist,
- wie Armut im Kapitalismus sozialpolitisch nützlich verwaltet wird,
- warum die Agenda 2010 (Hartz IV-Gesetze, Rente etc.) keine sozialpolitische Entgleisung ist, sondern die zeitgemäße Anpassung der Sozialpolitik.
Referenten:
Prof. Arian Schiffer-Nasserie und Dr. Renate Dillmann Fachbereich Soziale Arbeit an der EvHochschule Bochum und Autoren des gerade erschienenen Buchs „Der soziale Staat – Über nützliche Armut und ihre Verwaltung“ (VSA Hamburg)
Mit freundlicher Unterstützung der Basisgruppe Geschichte
Diskussionsveranstaltung
Offener Brief an die „Fridays for Future“-Bewegung
Dienstag 03.09.2019, 19:30 Uhr
Rotes Zentrum, Lange-Geismar-Straße 2
Schüler und Studenten streiken weltweit je-den Freitag gegen den Klimawandel. Inzwi-schen haben sich die Scientists for Future und Parents for Future ihrem Protest ange-schlossen. Sie werfen der Politik Inkonse-quenz, Untätigkeit und Heuchelei bei der Lö-sung des Menschheitsproblems Nr. 1 vor und „den Erwachsenen“ Ignoranz gegenüber den düsteren Aussichten für die „nachfol-genden Generationen“.
Nur: Sind denn die Vorwürfe stichhaltig? Stimmen die vorgebrachten Einwände? Wir haben da so unsere Zweifel. Deswegen möchten wir mit allen Interessierten über die folgenden Fragen diskutieren:
- Wer ist eigentlich das kollektive Subjekt „Menschheit“, das bedroht sein soll? Wenn In-selgruppen überflutet werden, ganze Regionen verdorren oder öfter von Unwettern heimge-sucht werden, macht das aus den Betroffenen tatsächlich eine einzige große Gemeinschaft?
- Wenn man feststellt, dass weltweit die Le-bensgrundlagen vieler Menschen ruiniert wer-den, ist es da vernünftig, der Politik zugute zu halten, sie sei für das Gute zuständig, nur er-fülle sie diesen Auftrag nicht sachgerecht?
- Und wenn es schon um die Bedrohung der Menschheitszukunft gehen soll: Wer bedroht sie? Womit eigentlich und warum? Auch wieder „der Mensch“ oder „wir alle“ oder „jede und jeder Einzelne“? Oder doch mehr „die Politik“, „die Wirtschaft“, oder auch „die Erwachse-nen“? Oder ist das alles ein und dasselbe?
- Fällt den Streikenden nicht auf, dass ausge-rechnet die Politik, gegen die sie protestieren, den Vorstellungen von kollektiven Betroffen-heits- und Verantwortungssubjekten regelmä-ßig recht gibt – und sich dann im Namen ihrer Verantwortung für Menschheit, Zukunft, Kli-ma… genauso regelmäßig jede wirkliche Ein-mischung in ihre Geschäfte verbittet?
- Dem Ausgang der Europawahlen soll die Kli-mafrage nach Auffassung der Medien und vie-ler Politiker eine entscheidende Wende gege-ben haben. Haben sich mit mehr Grünen im Europaparlament die Gründe fürs Schul-schwänzen im Namen der Zukunft erledigt? Und ist die Politik mit der von CSU-Söder in-zwischen vorgeschlagenen „Verankerung des Klimaschutzes im Grundgesetz“ jetzt auf dem richtigen Weg?
- Was eigentlich treibt die Politik unter dem Titel „Klimapolitik“ seit nunmehr mindestens zwei Jahrzehnten? Wenn die „Klimarettung“ angeb-lich ein globales „Menschheitsproblem“, eine „Schicksalsfrage“ ist, warum gibt es dann end-lose Beratungen auf internationalen Klimakon-ferenzen und warum sind Einigungen zwischen den Staaten so schwierig? Und warum klinken sich manche Staaten (USA, China, Russland…) aus manchen Beschlüssen einfach aus?
Weiterfürhrende Lektüre:
Der Kampf der Nationen um die globale Energiewende, ihre Erträge und ihre Geschäftsordnung wird grundsätzlich Weltklimagipfel „gescheitert“ https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/weltklimagipfel-gescheitert
Leserbrief zum Artikel „Weltklimagipfel ,gescheitert‘“ „Der Kopenhagener Klimagipfel ist nicht in Anführungszeichen ‚gescheitert‘, sondern wirklich.“ https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/leserbrief-zum-artikel-weltklimagipfel-gescheitert-gs-1-10
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