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Kein Kommentar

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Wir bieten keine teilnahmsvollen Überlegungen, wie der Standort Deutschland in der Krise seine Welt-Geltung wahrt; wir haben keine Vorschläge, wie die lohnabhängige Bevölkerung für diesem Zweck am besten eingespannt wird; uns fällt nicht Erbauliches dazu ein, was der Anti-Terror-Krieg wohl für die "Verständigung zwischen den Völkern" (besonders "uns" und den Amis) bedeutet; es ist uns egal, welche Fratze demnächst als Bundespräsident die nationalen "Probleme" würdig repräsentieren darf.


Sogar an den - populären und "wissenschaftlichen" - öffentlichen Begründungen zu dieser Politik fällt uns zunächst eines auf: Alles das gibt es schon; die Organe der demokratischen Öffentlichkeit sind pausenlos damit beschäftigt, beim lesenden Publikum und dessen Regierenden Mahnungen und Verbesserungsvorschläge einzureichen; und der Pluralismus der Standpunkte, von denen das geschieht, ist schon groß genug: Im Namen sozialer Gerechtigkeit, politischer Verantwortung, oder schlicht des "Zusammenhalts", den "wir Deutschen" jetzt bräuchten, werden andauernd Gelegenheiten zur allgemeinen Verbesserung und Verschönerung ausgemacht und eingeklagt.


Bei unseren Analysen der "Tagesereignisse", mit denen die professionellen Meinungsbildner sich Tag für Tag kommentierend und meinungsbildend befassen, kommt immer von neuem das Gegenteil heraus: die Notwendigkeit, mit der sie so, wie sie sich abspielen, zur Demokratie, zur Marktwirtschaft, zur Weltordnung dazugehören - oder umgekehrt: was für ein unverbesserlich schlechtes Licht sie auf jene großartigen "Prinzipien unseres Zusammenlebens" werfen.


Darum decken wir auch bestimmt keine Skandale auf. Im Gegensatz zu "taz", "Bild", "konkret" oder "Spiegel" halten wir nicht einmal den Führungs"stil" der Regierung Schröder und die enttäuschte Klage der Öffentlichkeit nach mehr Härte beim Führen für Abweichungen von einer Norm - einer Norm, die sowieso nie wirklich, sondern dafür nur umso mehr "eigentlich" gilt. Wir erkennen darin bloß Fälle und Unterfälle von Grundsätzen und Sachzwängen, die tatsächlich in Kraft sind und unter idealistisch verfremdeten Titeln sogar einen unbestritten guten Ruf genießen - als höchste menschenrechtliche Werte dieser Gesellschaft.


Falls sich bei unseren Erläuterungen der Eindruck eines gewissen Zynismus aufdrängt: Genauso geht es uns auch, wenn wir uns klarmachen, wie konsequent etwa die Einrichtung des freien Arbeitsmarktes und seine sozialstaatliche Betreuung lauter elende Existenzen hervorbringen - deren arbeitslose, sozialhilfeempfangende, obdachlose Extremfälle dann noch den politischen Machern als moralische Titel dienen, noch mehr "Bescheidenheit" einzufordern.