Gruppe 3

Der Bürgerliche Staat

OrtAA/BO-Antifa-Camp (2.-5.7.1998)
Zeit03.07.1998 ab 15:30h
Der Staat spielt in dieser Gesellschaft auch so seine Rolle – bloß welche? Da kommen Leute auf die unterschiedlichsten Antworten: Ein „Instrument der Bourgeoisie, um das Proletariat zu unterdrücken“ ist er für die einen. Andere wollen nicht viel mehr über ihn wissen, als das er auf dem „rechten Auge“ blind ist. Und wieder andere halten ihn für ein Auslaufmodell, weil „Turbokapitalismus“ und Globalisierung sich anschicken, das „Absterben der Nationalstaaten“ einzuläuten, was angesichts ihrer schönen Sozialleistungen traurig stimmen soll. So reden vielleicht Linke, aber andere haben auch etwas zur Diskussion beizutragen: Wenn es den Staat nicht gäbe, würden sich die Menschen die Köpfe einhauen! Wo kämen wir denn hin ohne Recht und Gesetz! Die Macht ist in den Händen der falschen Leute! Wenn ich der Staat wäre ... usw. usf. Uns geht es nicht darum, die „kritischen linken“ gegenüber den „unkritischen, bürgerlichen“ Positionen zu loben, gewisse Maßnahmen der Staatsgewalt öffentlich anzuprangern und dann den Kopf über die Dummheit der Menschen zu schütteln, wenn sie nicht mit fliegenden Fahnen zu uns überlaufen. Wir meinen aber, daß es eine Menge guter Gründe für die Abschaffung dieses grandiosen Gemeinwesens gibt, das die gesamte Gesellschaft auf den Zweck der Kapitalverwertung festlegt und freundlichst dafür sorgt, daß die Leute das auch irgendwie aushalten.