GegenStandpunkt

Imperialismus heute

Warum die marktwirtschaftlich verfassten Gemeinwesen nach innen und außen auf Gewalt beruhen und immer wieder Kriege brauchen.

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Kaum haben Bushs Truppen die Macht im Irak vernichtet und sich an deren Stelle gesetzt, geht die US-Regierung auf den nächsten Staat los, der ihr nicht passt. Jetzt soll Syrien Massenvernichtungswaffen besitzen oder anstreben, den Terror unterstützen, der verjagten irakischen Führung Obdach geben - oder halt sonst irgendwie den Schurken abgeben. Mit solchen Anschuldigungen, auf deren Wahrheitsgehalt es nicht ankommt, macht die Supermacht sich den nächsten Feind zurecht. Entweder er beugt sich der ausgreifenden amerikanischen Neuordnung des gesamten Nahen Ostens, gibt israelischen Expansionsabsichten nach und hilft mit, den palästinensischen Restwiderstand fertig zu machen - oder er wird überfallen und aus dem Weg geräumt wie sein Nachbar. Die Freiheit zu Erpressung und Krieg hat der Feldzug im Irak jedenfalls enorm verbessert. Das kleine, in Sachen Bewaffnung grenzenlos unterlegene Syrien ist inzwischen von israelischen und amerikanischen Truppen eingekreist.

Mit diesen gar nicht erst beschönigten Präventivkriegen treibt der amerikanische Präsident die militärische Beherrschung des Globus, die Ausrottung der letzten Feinde Amerikas und dessen Kontrolle über den wichtigsten strategischen Rohstoff der Weltwirtschaft kompromisslos voran – und begründet damit eine neue Stellung gegenüber der gesamten Staatenwelt, speziell den alten Verbündeten in Europa.