Gruppe 3

Weltwirtschafts-Krise heute

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Vor nicht allzu langer Zeit ging’s bergab in den Tigerstaaten; Staaten, die noch kurze Zeit vorher als die aufstrebenden Wirtschaftsstandorte galten – die »emerging markets«. Die Krise nahm ihren Lauf. Leute wie der USamerikanische Notenbank-Chef Alan Greenspan – also Leute, die als Kenner gelten und es wissen müssen – sahen schon die Wiederkehr einer großen Krise wie damals 1929. Doch dann kam sie doch nicht, die viel beschworene Weltwirtschaftskrise. In den Tigerstaaten kriselte es zwar erheblich, aber das Übergreifen auf die Weltwirtschaft trat nicht ein.
Aber was kriselte da eigentlich, und warum gab es Angst vor dem weltweiten Crash? Oder anders gefragt:
Was ist sie eigentlich – die Krise?
In Deutschland gibt’s seit Jahrzehnten immer mehr Arbeitslose. Die »neue« Armut nimmt zu. Dies mag alles unerfreulich sein für diejenigen, die nicht mehr in Lohn und Brot stehen – aber eine Krise ist das nicht. Wenn aber die Börse 20% verliert, dann steht es wirklich schlecht.
Millionenfacher Hungertod in der Dritten Welt – keine schöne Sache, na klar – aber eine Krise ist das nicht. Wenn aber die Investoren den »emerging markets« den Rücken kehren, dann tritt das ein, was die befugten und gültigen Meinungen in dieser Welt für einen schlimmen Zustand halten.
Wenn in Rußland ein ganzes Staatsvolk von 200 Millionen Menschen aus dem Zustand einer Industrienation in eine Art Naturalwirtschaft zurückgestoßen wird, wo ein großer Teil der Nahrungsmittelproduktion inzwischen im Gärtchen hinterm Haus erzeugt wird, wenn der Lebensstandard dramatisch sinkt, dann sind dies Reformen, die gewisse unvermeidliche Härten mitsichbringen, weil das falsche System durch das richtige abgelöst wird – aber eine Krise ist auch das nicht. Wenn aber die russische Regierung dann einmal zwei oder drei Milliarden Dollar nicht mehr bezahlen kann, weil sie das Geld für ihren Schuldendienst einfach nirgendwo hat, dann ist das eine Krise – die Weltwirtschaft ist bedroht, und das ist ein furchtbarer Zustand, vor dem wir uns alle fürchten müssen und bei dem die größten Anstrengungen nötig sind, um ein Auswachsen dieser Krise zu verhindern.
Die Krise ist also offensichtlich eine Bedrohung des Erfolgs des wirtschaftlichen Hauptzwecks, um den es den Nationen geht.
Aber: Warum ist nun der eine Zustand keine Krise, der andere aber schon? Wie kommt es eigentlich dazu, daß es kriselt und was haben Aktien, Hedge- Fonds, Derivate, IWF und Globalisierung damit zu tun?
Und: Sollte mensch sich die Krise zum Anliegen machen, sie als Chance oder Risiko betrachten? Ist nach der globalen Krise alles vorbei oder geht’s weiter wie gehabt? In wiefern betrifft sie eigentlich den Menschen?